"IMPULS. Die Hammer Wirtschaftsagentur" zieht nach einem Jahr positive Bilanz für Hamm

Seit einem Jahr gibt es die Wirtschaftsagentur IMPULS in Hamm jetzt. Das erste Jahr ist gut gelaufen, findet Geschäftsführer Pascal Ledune. Jedoch gibt es Kritik von der CDU.

© Radio Lippewelle Hamm

Was ist die Hauptaufgabe von der Wirtschaftsagentur Impuls in Hamm?

Die neue Wirtschaftsagentur in Hamm hat ein gutes erstes Jahr hingelegt. Das findet der Geschäftsführer Pascal Ledune, der zufrieden mit dem ersten Jahr ist. Als eine der Hauptaufgaben nennt Ledune das Netzwerken. "Man sagt ja gerne Hamm ist ein Dorf. Man trifft auch immer die gleichen Gesichter und Menschen, die die Stadt nach vorne bringen wollen. Aber nicht jeder kennt jeden und nicht jeder weiß, was der andere so macht und deswegen ist meine Rolle auch wirklich Netzwerker zu sein", so Ledune. Unternehmen zusammen bringen und natürlich beraten gehöre zu den Kernaufgaben. Es war richtig, Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, aber auch Wasserstoffagentur und Innovationszentren in Hamm zu bündeln, sagt Ledune. Dadurch, dass die Kräfte in der IMPULS-Gesellschaft gebündelt werden, schafft die Wirtschaftsagentur schlanke Strukturen, kurze Wege und klare Zuständigkeiten. Das werde auch von außen wahrgenommen.

Wir haben es geschafft, aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen eine neue Truppe zusammenzuführen, einen Korpsgeist aufzubauen. Und zwar Impuls ist jetzt ein Jahr am Start und ich finde, dass man das schon sehr gut sieht, dass wir jetzt anders wahrnehmbar sind. - Pascal Ledune, Geschäftsführer Hammer Wirtschaftsagentur IMPULS

Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur sieht großes Potential in Hamm

Pascal Ledune stammt aus Wickede (Ruhr) und hat lange in Dortmund gearbeitet, daher habe er einen ungeschminkten Blick auf die Stadt, sagt er. Der Wirtschaftsstandort sei einfach klasse, sehr von Familienunternehmen geprägt. In Hamm neige man aber leider dazu, vieles schlecht zu reden. Daher versuche er auch zum Beispiel mit Social Media das Positive mehr in den Fokus zu bringen. "Das ist etwas, was wir auch machen, sehr nah an den Unternehmen zu sein und schon frühzeitig zu entdecken, gibt es Dinge, wo wir helfen können, gibt es Bedarf für die, die Unternehmen haben, um dann Partner der Unternehmen zu sein", sagt Ledune. Das Team der Wirtschaftsagentur besteht aus rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Das befindet sich unter dem Dach der Wirtschaftsagnetur Impuls in Hamm

In der neuen Wirtschaftsagentur in Hamm eingebettet sind: Die ehemalige Wirtschaftsförderung, das Stadtmarketing Hamm, die Wasserstoffallianz Westfalen, die Innovationszentren Hamm, das Industriegebiet Westfalen und die Entwicklungsagentur für nachhaltigen Güterverkehr Hamm. Mit der neuen Wirtschaftsagentur hat sich vor einem Jahr auch die strategische Ausrichtung geändert: Die Wirtschaft vor Ort soll zum Beispiel bei der Vergabe von Flächen stärker berücksichtigt werden, das heißt: kleinere Handwerksbetriebe hätten auch mal Vorrang vor der nächsten großen Logistikhalle eines auswärtigen Unternehmens an der Autobahn.

Kritik von der CDU in Hamm

Für CDU-Fraktionschef Daniel Tümmers zeigt die Ein-Jahres-Bilanz „Licht wie auch Schatten“. Nach Auffassung der Unionsfraktion ist die Zusammenführung der einzelnen Gesellschaften von Wirtschaftsförderung, HamTec, Stadtmarketing und anderen durchaus gelungen. Da gebühre allen Beteiligten unter der Führung von Pascal Ledune ein Dankeschön, so Tümmers. Eine solche Umstrukturierung ist keine Kleinigkeit.

Die CDU kritisiert, es sei ein Schatten in der Bilanz, vor allem weil zentrale Handlungsfelder nicht im Fokus stünden. So könne man ansiedlungswilligen Firmen aktuell leider kein breit gefächertes Angebot machen und damit sei die Stadt beim Flächenpool nicht wirklich weiter. Damit stehe Hamm im Wettbewerb mit anderen Städten ganz schnell als Verlierer da, so Tümmers. Und das will die Partei nicht.

Hammer Summer von IMPULS. in Hamm beerdigt

Die CDU sieht auch beim Stadtmarketing noch "Luft nach oben". Hier kritisiert sie, dass der Hammer Summer sang- und klaglos beerdigt worden sei. Aber vor allem, dass die neue Agentur wohl die Innenstadt-Problematik nicht auf der Agenda habe. Dabei gehe es der Innenstadt zusehends schlechter. So was dürfe niemanden kaltlassen, so Tümmers. Die City sei immerhin das Herz von Hamm und man "müsse sich mit allen Kräften gegen den anhaltenden Niedergang stemmen.“ Die CDU-Fraktion will dazu im Herbst eine eigene Fachtagung ausrichten.

Zuspruch für Privatinitiative in Hamm

Erfolge wie das auf Privatinitiative von Buchhändlerin Margret Holota geplante neue Spielwarengeschäft in der Weststraße seien ein positives Zeichen, reichten aber leider nicht aus, meint die CDU. Die Stadt brauche für die Innenstadt eine klare Handlungsstrategie. Dazu gehöre dann auch das Thema Wohnen in der City. Die leer stehende Kaufhof-Immobilie könne dabei eine zentrale Rolle spielen.

Fragezeichen bei Wasserstoff in Hamm

Beim Zukunftsthema Wasserstoff gebe es ebenfalls noch mehrere Fragezeichen, erklärte Daniel Tümmers gegenüber der Lippewelle. Die Abnehmer des Wasserstoffs seien abgesehen von den Bussen der Stadtwerke zumindest unklar. Entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der Stadt sei ja wohl das Thema Strom.

Und auch bei dem sogenannten Creativquartier sieht die CDU-Fraktion noch Fragezeichen. Die beträfen die von der Ampel versprochenen Arbeitsplätze in der Kreativwirtschaft. "Wo bleiben die wohl?", so Tümmers.

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