Klinik in Hamm feiert Neubau

Die Klinik für manuelle Therapie im Hammer Osten freut sich: der Anbau ist fertig. Die Klinik behandelt seit 60 Jahren Schmerzpatienten,

die als "austherapiert" gelten, denen also woanders nicht mehr geholfen werden kann.

Klinik investiert 20 Millionen Euro

Zwei Jahre lang wurde gebaut, 20 Millionen Euro wurden ausgegeben: Es ist nicht der erste Neu- oder Anbau im Gesamtkomplex der Klinik für Manuelle Therapie in Hamm - aber einer der wichtigsten, der nun eingeweiht wurde. Er beherbergt großzügige Trainingsflächen und moderne Behandlungsräume und konzentriert damit alle Aufgaben, bei denen Patienten therapiert werden und trainieren, an einem Ort. Bisher war das alles irgendwo im Haus verteilt, sagte uns Dr. Jens Adermann, Chefarzt an der Klinik. Mit dem Neubau bekommt die Klinik eine Tiefgarage und einen neuen Empfangsbereich. Der Eingang ist jetzt nicht mehr an der Ostenallee, sondern an der Fährstraße.


Alle Patienten schwitzen an einem Ort

"Es soll geschwitzt werden", sagte uns Adermann im Lippewelle-Gespräch. Da gehe es um Cardiotraining, wie man es im Fitnessstudio vorfinde, aber auch um Krafttraining und gezieltes Trainieren der Muskulatur, was vor allem bei Rückenbeschwerden enorm wichtig sei, die ja häufig vorkämen bei den Patienten. Die Geräte hätten mittlerweile gar nicht mehr eine so große Bedeutung wie die Trainingsfläche an sich, so der Chefarzt. Man könne auch Übungen mit einfachen "Hausmitteln" durchführen wie beispielsweise einer Kurzhantel oder zur Not mit einer gefüllten Wasserflasche. Damit lasse sich genauso effektiv arbeiten wie mit einem teuren Gerät.


Bundesweites Vorbild steht in Hamm

Das Haus setze mit dem Neubau nun wieder bundesweit Maßstäbe. Ganz besonders sei die Tradition, so Adermann weiter. Man sei nun nicht nur die erste Schmerzklinik bundesweit, sondern jetzt auch die größte. Entsprechend groß sei auch schon seit Jahren der Einzugsbereich der Patienten, sie kämen aus ganz Deutschland nach Hamm. Mit dem Neubau könne man nun auch die entsprechenden Infrastrukturen vorhalten, betont der Chefarzt. Das unterscheide die Klinik in Hamm von anderen regionalen Kliniken.


Ausgefeilte Diagnostik in Hamm

In der Schmerzfachklinik sei die Diagnostik der erste, wichtige Schritt. Es gehe dann darum, die Symptome zuzuordnen und entsprechend zu therapieren. Dabei setze man auf eine "multimodale" Schmerztherapie, so Adermann. Das bedeute, zunächst sprechen alle möglichen Experten mit den Patienten und dann über den Patienten - im Team. Vom Arzt bis zur Pflegekraft und Sozialarbeitern würden alle gehört. Aufgrund der Eindrücke werde dann eine Diagnose gestellt und ein Therapieplan erarbeitet. Auch da setze man dann auf verschiedenste Aspekte - ganz klassisch auf Medikamente oder Spritzen, aber auch aktiv auf Physiotherapie und aktives Training, aber auch auf Psychotherapie.

60-jährige Tradition als Grundlage

Ganz wichtig sei, so Adermann, dass alle Patienten die gleiche ärztliche, therapeutische und pflegerische Betreuung erhielten. Der Begriff der "Wahlleistung" beziehe sich tatsächlich nur auf die Art der Unterbringung. Die 60-jährige Tradition des Krankenhauses sei eine wertvolle Grundlage und liefere wichtige Erfahrungen für die Arbeit, so Adermann. So müsse man nicht mehr bei null anfangen.

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