Komasaufen in Hamm seltener geworden

Das Begleitete-Trinken wird gerade wieder stark diskutiert - auch bei uns in Hamm. Gesundheitsminister Karl Lauterbach will es verbieten - die Hammer Jugendsuchtberatung und die Johanniter-Kliniken Hamm sind ebenfalls dafür.

© Jesse / Radio Lippewelle Hamm

Weniger Behandlungen wegen Alkoholvergiftungen in Krankenhäusern in Hamm

Die Zahl der Hammer Kinder und Jugendlichen, die wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt werden müssen, ist gesunken. Das bestätigte eine Sprecherin der Johanniter-Kliniken auf LW-Nachfrage. "Das Komasaufen, das uns vor einigen Jahren noch als Trend unter Jugendlichen beschäftigt hat, ist in dieser Ausprägung seltener geworden.", so eine Sprecherin. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte gefordert, das sogenannte "Begleitete Trinken" abzuschaffen. Damit will er ein Ende des Alkoholkonsums für Minderjährige unter 16 Jahren erreichen.

Auch Jugendsuchtberatungsstelle in Hamm gegen "begleitetes Trinken"

Die Jugendsuchtberatung in Hamm begrüßt diesen Vorstoß. „Das ‚begleitete Trinken‘ suggeriert den Kindern, dass es sich bei Alkohol um keine gefährliche Substanz handelt, die massive Schädigungen und Sucht zur Folge haben kann.“, so ein Sprecher der Hammer Suchtberatung. Auch die Kinderklinik sieht das ähnlich. Sie verweist aber auch auf die Verantwortung und Vorbildfunktion der Eltern. „Die soziale Verantwortung kann uns kein Gesetz abnehmen“, so die Klinik.

Cannabislegaliserung birgt neue Herausforderungen in Hamm

Neben dem Alkoholkonsum vieler Kinder und Jugendlichen ist auch die Cannabislegalisierung ein Thema in der Jugendsuchtberatung. Seit rund vier Monaten ist Cannabis nun legal - Dadurch hat sich für die Hammer Jugendsuchtberatung einiges verändert. Sie stellt fest, dass viele Einrichtungen verunsichert sind durch die Legalisierung. Es müssten deswegen neue Konzepte entwickelt werden oder bestehende überarbeitet werden. Ob sich die Zahl der Anfragen zur Suchtberatung verändert hat, kann die Beratungsstelle im Moment noch nicht klar beantworten. Es sei noch zu früh, um belastbare Veränderungen einschätzen zu können, so die Jugendsuchtberatung auf Lippewelle-Nachfrage.

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