Pflegeheime und Kliniken in Hamm sind auf Hitze vorbereitet

Um Patienten und Bewohner vor Hitze zu schützen, werden in Hamm detaillierte Konzepte umgesetzt. In vielen Punkten sind sich die Einrichtungen einig.

St. Barbara Klinik Hamm
© Radio Lippewelle Hamm

Hitzeschutz funktioniert in Kliniken in Hamm

Besonders heiße Tage sind vor allem für Pflegeheime und Kliniken eine Herausforderung. Denn gerade für ältere und kranke Menschen ist die Hitze ein Belastung. Da sind sich die Kliniken und Pflegeheime in Hamm einig. Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat deswegen bereits Ende Mai Empfehlungen für den Hitzeschutz in Pflegeheimen und Kliniken vorgestellt. 

"Der Klimawandel wird Hitzeschutz zu einem Dauerproblem machen. Darauf muss Deutschland systematisch vorbereitet werden. [...] Schon jetzt sind Hitzewellen häufiger und wärmer als noch vor zehn Jahren, aber das ist nur der Anfang." - Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister

Die Krankenhäuser in Hamm setzen bereits viele dieser Empfehlungen um.

Klimaanlagen nicht immer die beste Lösung

Allen voran geht es dabei um genug trinken. Darauf achten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aller Kliniken. In der Barbaraklinik sind einige Bereiche klimatisiert. In den Johanniter-Kliniken Hamm, EVK und Marienhospital, sind das vor allem Operationssäle, Notaufnahmen, Herzkatheter-Labore und Intensivstationen. Es klinge zwar oft erstrebenswert, wenn alle Räume klimatisiert wären, heißt es von den Johanniter-Kliniken Hamm. Die Luft der Klimaanlagen sie allerdings sehr trocken. Wenn man die den ganzen Tag und nachts einatme, wäre das nicht vorteilhaft. Deswegen setzen die Hammer Klinken auf Vorhänge und Jalousien in den Zimmern der Patienten und Patientinnen. 

Barbaraklinik in Hamm-Heessen arbeitet an eigenem Konzept zum Schutz vor Hitze

Gut zu lüften, wenn es etwas kälter wird am Tag, sei natürlich obligatorisch, sagen die Johanniter-Kliniken Hamm. Das Bettenhaus der Johanniter-Kliniken an der Knappenstraße habe ein Belüftungssystem. Das bringe angenehme Temperaturen. Das Land NRW hat diese Empfehlung schon 2023 als Hilfe für Arbeiten in Klinken und Pflegeheimen bei Hitze herausgegeben. Trotzdem arbeitet die Barbaraklinik gerade auch an einem eigenen, individuellen Hitzeschutzkonzept. So wolle man auch auf zukünftige Extremwetterereignisse gut vorbereitet sein, heißt es. Auch die Stadt Hamm arbeitet an einem Hitzeaktionsplan. Den will sie bis Ende 2025 vorstellen.

Kinderplanschbecken gegen die Hitze in Pflegeheimen in Hamm

Die Pflegeheime der Evangelischen Perthes-Stiftung und der Caritas in Hamm sind ebenfalls auf Hitze eingestellt. Sie haben in ihren Häusern in Hamm konkrete Standards, wenn es mal richtig heiß wird. Im den Gemeinschaftsräumen der Perthes-Stiftung-Einrichtungen gibt es Klimaanlagen, sonst arbeite man mit Ventilatoren, sagt Felix Staffehl von der Evangelischen Perthes-Stiftung. Zu der Stiftung gehören die das Perthes-Haus im Hammer Süden, das Altenzentrum St. Victor in Herringen und das Amalie-Sieveking-Haus in Mark. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen machten zusätzliche Getränkerunden und es gäbe feuchte Tücher für den Nacken. 

"Auf einigen Balkonen sitzen die Bewohner und Bewohnerinnen um Kinderplanschbecken und nutzen die als kühles Fußbad." - Felix Staffehl, evangelische Perthes-Stiftung

Speiseplan in Pflegeheimen in Hamm wird an Hitze angepasst

Bei beiden Trägern ändern die Pflegeheime den Speiseplan an heißen Tagen. "Warme Eintöpfe oder Mahlzeiten erhitzen und belasten den Körper noch zusätzlich bei hohen Außentemperaturen", sagt Claudia Grünhage, Pflegedienstleitung im Pflegeheim St. Vinzenz der Caritas Hamm im Hammer Westen. Stattdessen werden die Mittagsspeisepläne umgestellt. Tagsüber gibt es kalte Wassermelone oder anderes wasserhaltiges Obst und Gemüse, genauso wie angefrorene Früchte. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen achteten auch besonders darauf, dass die Bewohner und Bewohnerinnen nicht zu warm angezogen sind und leichtere Kleidung tragen. Außerdem schalten sie möglichst viele Elektrogeräte aus, um die Räume kühl zu halten. "Das Hitzekonzept klappt gut, wir sind gut eingespielt", sagt Grünhage. Zum Hitzeschutzkonzept gehörten auch Fort- und Weiterbildungen in dem Bereich für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sagt Staffehl.

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