Prozessauftakt nach Schüssen aus Auto in Hamm

Prozess nach Schüssen aus fahrendem Auto in Hamm gestartet

In Dortmund hat der Prozess gegen drei junge Männer aus Hamm begonnen. Sie sollen am 3. Oktober in Bockum-Hövel aus einem fahrenden Auto heraus auf ein anderes Fahrzeug geschossen und dabei eine Jugendliche in den Kopf getroffen haben. Die Staatsanwaltschaft hat alle drei wegen versuchten Totschlags angeklagt.

Angeklagter aus Hamm gibt Schuss vor Gericht zu

Zu Prozessbeginn (23.4.) hat einer der Angeklagten die Schussabgabe eingeräumt. Der 19-Jährige behauptet, dass er und die Mitangeklagten schon Stunden vor der Tat Streit mit dem späteren Opfer hatten. Später hätten sie die Jugendliche wiedergetroffen und seien von ihr beleidigt worden. Weil die 18-Jährige ankündigte, mehrere Freunde und Verwandte als Verstärkung zu rufen, will sich der Angeklagte bedroht gefühlt haben. Andererseits habe er aber auch nicht einfach so abhauen wollen. Die Schüsse will er abgegeben haben, um die Personen in dem anderen Auto zum Anhalten zu zwingen.

Verletzte Jugendliche aus Hamm sagt als Zeugin aus

Am zweiten Prozess-Tag (24.4.) hat die damals verletzte Jugendliche ausgesagt. Sie macht den Angeklagten schwere Vorwürfe. Die heute 19-jährige Auszubildende will gehört haben, dass einer der Angeklagten kurz vor der Tat Todesdrohungen ausgesprochen hat. Von dem Schuss in ihren Hinterkopf will sie später dennoch völlig überrascht worden sein. Die Zeugin hatte in der Tatnacht im vergangenen Oktober großes Glück. Die Kugel drang durch die Kopfstütze in ihren Hinterkopf ein und blieb in einem Knochen zwischen Kleinhirn und Großhirn stecken. Die heute 19-Jährige wurde noch in der Nacht operiert. Sie leide bis heute an Kopfschmerzen und Angstzuständen, sagte sie den Richtern. Am Abend vor der Tat hatte es auf einer Party zwischen den Angeklagten und einer Gruppe um die Zeugin Streit gegeben. Die Hintergründe werden von den Beteiligten jedoch unterschiedlich geschildert.