So ist Hamm auf den Katastrophenfall vorbereitet
Veröffentlicht: Dienstag, 20.07.2021 09:15
In Deutschland hat eine Diskussion begonnen, ob der Katastrophenschutz für Hochwasser ausreichend vorbereitet ist. Und ob Warnapps wie "Nina" ausreichen, um schnell viele Menschen in einer Notsituation zu erreichen.
Die Stadt Hamm verlässt sich nicht allein auf Nina, sondern auch auf das bestehende Sirenennetz. Es gibt 38 Sirenen verteilt über das Hammer Stadtgebiet, alle seien einsatzfähig, sagte uns die Stadt. Im Katastrophenfall könne die Feuerwehr sie aktivieren, zuletzt habe man das im vergangenen September getestet. Viele Sirenen seien in den vergangenen Jahren auch erneuert worden. Bei Gefahr gibt es dann eine Minute lang einen auf- und abschwellenden Heulton. Ein Dauerton (ebenfalls eine Minute lang) bedeutet Entwarnung.
Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Armin Schuster, sagte zu dem Thema, es brauche in Deutschland einen Warnmittel-Mix aus verschiedenen Methoden, rein digitale Warnungen seien nicht der richtige Weg.
Hochwasser-Steckbrief für Hamm
Klar ist, es gibt viele Pläne etwa für das Hochwasserrisiko. Das NRW-Umweltministerium hat für alle Kommunen sogenannte Hochwasser-Steckbriefe veröffentlicht, in denen mögliche Szenarien beschrieben werden. Für Hamm ist die Situation mit Stand März laut Umweltministerium so: Die Innenstadt wird durch Deiche geschützt, bei einem Deichversagen an der Lippe wären dann weite Teile der Innenstadt einschließlich Schulen, Krankenhaus und Rathaus betroffen. In Herringen würden bei Versagen des Pumpwerks laut dem Steckbrief weite Bereiche im Siedlungsgebiet überstaut, bedingt durch die Bergsenkungen.
In dem Dokument werden auch viele Maßnahmen aufgelistet, um diese Pläne weiter zu verbessern und laufend zu überprüfen. Unter anderem wird in diesem Jahr die Deichlinie kontrolliert. Auch integrierte Hochwasser-Konzepte sollen dieses Jahr fertig werden.