St. Barbaraklinik Hamm feiert "Wir sind eins" mit Minister

Die umgebaute St. Barbara-Klinik in Hamm Heessen ist eingeweiht. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann wertet Hamm beim Festakt als Leuchtturmprojekt.

Hamm-Heessen: NRW-Gesundheitsminister Laumann lobt St. Barbara-Klinik

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann war der Ehrengast bei der Feierstunde in Heessen. Laumann lobt die Klink als "Leuchtturmprojekt" für das gesamte Land:

"Was hier passiert ist, passt voll und ganz in Richtung der Veränderung der Krankenhauslandschaft und der Krankenhaus-Politik, die gerade in NRW gemacht wird." NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann

Der Wettbewerb der Kliniken, der bisher untereinander stattgefunden hat, habe zu viele Ressourcen verbrannt. Angesichts der Not bei Personal im medizinischen Bereich musste etwas passieren, so Laumann. Grundsätzlich erhalte er auch die Rückmeldung, dass die Reform ein Fortschritt sei. Aber verteile man am Ende die Leistungsfälle und -bereiche verteile, dann habe manches Krankenhaus gern andere oder mehr gehabt. Immer sei aber zu beachten, dass die Kliniken, die man für die Versorgungssicherheit brauche, ein Spektrum haben, womit sie wirtschaftlich arbeiten könnten.

"Und wenn man jetzt der Klinik A mehr gibt, dann verliert es in der Region eine andere Klinik. Und diesen Ausgleich muss ein Ministerum schaffen und dann auch verantworten, finde ich." NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann

Wichtig sei, so Laumann, dass der gesamte Prozess transparent ablaufe, also nach gleichen Grundsätzen in allen Regionen entschieden werde. Extrawürste oder politisch getriebene Entscheidungen würden das Vertrauen verspielen. Insofern achte man besonders darauf, dass es keine Formfehler gebe, auf die am Ende geklagt werde. Er rechne trotzdem mit Klagen, so der Minister weiter, da sei man aber gewappnet:

Fördermittel und Ministerbesuch für St. Barbara-Klinik in Hamm

Seitdem 2017 die Planung für eine Zusammenlegung mit dem St. Josef Hospital bekannt gegeben wurde, sind rund 60 Millionen Euro investiert worden, um den Standort zu modernisieren. Aus dem Krankenhausstrukturfond hat das Land NRW hat die Zusammenführung und die Investitionen mit gut 4 Millionen Euro unterstützt, weitere 5,7 Millionen Euro kamen aus Bundesmitteln. Die Franziskus-Stiftung, zu der die Barbara-Klinik gehört, gab 47 Millionen.

Neue Räume und alte Schmerzen in Hamm

Neu gebaut wurden ein Bettenhaus mit 83 Betten. Zuletzt wurden ein Funktionstrakt mit sechs OP-Sälen, eine Notaufnahme und Endoskopie und eine neue Intensivstation fertiggestellt. Die Abteilungen müssen allerdings noch innerhalb des Hauses umziehen. Weitere Einrichtungen, wie zum Beispiel das Herzkatheter-Labor, wurden umfassend modernisiert. 

Im Dezember 2022 wurden alle Fachabteilungen und Mitarbeiter des St. Josef-Krankenhauses in die St. Barbara-Klinik integriert. 1.500 Mitarbeiter behandeln dort jährlich rund 23.000 stationäre und 75.000 ambulante Patientinnen und Patienten. Als Schwerpunktkrankenhaus mit 448 Betten und 13 Fachabteilungen bietet das Krankenhaus eine moderne Medizin der kurzen Wege. Gegen die Zusammenlegung und Verlegung des St. Josef Krankenhaus hatte es in Bockum-Hövel Widerstand gegeben. Der gesamte Prozess sei durchaus schmerzhaft gewesen, betonte auch Oberbürgermeister Marc Herter. Den Standort Bockum-Hövel aufzugeben, sei alles andere als leicht gefallen. Die Barbara-Klinik habe sich aber dafür engagiert, dass die Versorgung vor Ort über die niedergelassenen Ärzte weiter aufrechterhalten werde.

Eindrücke aus der St. Barbara-Klinik

Zentrale Notfallambulanz wird im Oktober in Betrieb gehen

Besonders stolz ist die Klinik auf die neue Notfall-Ambulanz, die in einem komplett neuen Gebäude entstanden ist. Da es aufgrund von Lieferproblemen und anderen Unwägbarkeiten etwas länger gedauert hat als geplant bis zur Fertigstellung, wird der Komplex nun im Oktober 2024 in Betrieb gehen, so Geschäftsführer Peter Potysch. 1.700 Quadratmeter stehen zur Verfügung, betrieben wird die Notaufnahme zusammen mit der KVWL. Im großzügig ausgelegten Ankunftsbereich werden sich Patienten in Zukunft melden und dann wird sofort entschieden, ob es in die Notaufnahme geht oder ins Krankenhaus - oder zu einem ärztlichen Notdienst. Es stehen auch Betten für Patienten zur Verfügung, deren Erkrankung nach Einschätzung der Ärzte nicht so lange dauert und die dann dort für maximal 24 Stunden ambulant behandelt werden können - ohne in die Klinik eingewiesen zu werden. Drei Behandlungszimmer sind von außen zugänglich, sodass Patienten mit ansteckenden Krankheiten abgesondert, aber umfassend behandelt werden können. Auf der neuen Liegendanfahrt für die Rettungswagen können bis zu vier RTW-Fahrzeuge regensicher unter einem Dach parken. Ein neuer Schockraum bietet deutlich mehr Platz und auch der Notarzt hat nun eigene Räume.



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