Trotz Krise: Weniger Strom- und Gassperren in Hamm

Die Kosten für Hammer Haushalte sind in den vergangenen Monaten in vielen Bereichen massiv gestiegen. Viele Menschen haben daher Probleme, ihre Rechnungen zu bezahlen. Trotzdem gibt es so wenig Energiesperren wie seit vielen Jahren nicht mehr, so die Stadtwerke Hamm.

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Die hohen Energiepreise belasten viele Haushalte in Hamm. Im schlimmsten Fall könnten sie ihre Strom- und Gasrechnung nicht zahlen, befürchtet die Linke. Sie hat deshalb im Rat beantragt, dass die Stadtwerke auf Strom- und Gassperren verzichten. Pro Hamm unterstützte den Antrag. Die Ratsmehrheit lehnte ihn ab.

Linke: Situation ist angespannt

Die Heizkosten lassen die Menschen bis in die Mittelschicht verzweifeln. Insbesondere Haushalte mit kleinen Einkommen werden es schwer haben, ihre Abschlagszahlungen fristgerecht zu begleichen, heißt es im Antrag der Linken. Die Stadtwerke verweisen darauf, dass es mitterweile ein dreistufiges Mahnverfahren gibt.

Weniger Energiesperren

Tatsächlich ist die Zahl der Energiesperren so niedrig wie seit Jahren nicht mehr, sagte uns eine Stadtwerke-Sprecherin. Im vergangenen Jahr waren bis zu 1600 Haushalte betroffen, es waren auch schon mal über 1.800. Derzeit sind es 968 Sperren. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren. Viele Betroffene sind Hartz-Vier-Empfänger, und sind allenfalls von höheren Stromkosten betroffen, die Heizkosten übernimmt das Jobcenter. Beim Gas sind die Kosten bisher nicht so stark gestiegen wie befürchtet, weil die geplante Umlage gekippt und die Mehrwertsteuer gesenkt wurde. Außerdem sind tausende Stadtwerke-Kunden aus der teuren Grundversorgung in günstigere Tarife gewechselt. Das heiße aber nicht, dass die Situation sich im kommenden Jahr nicht zuspitzen könnte, betont die Sprecherin.

Angebote sollen gebündelt werden

Auch die Verbraucherzentrale merkt einen höheren Beratungsbedarf. Sie hatte zum "Runden Tisch zur Vermeidung von Energiearmut" eingeladen. Dabei trafen sich Experten der Beratungstellen, Stadtwerke, Sozialamt und Jobcenter. Sie wollen möglichst bald gemeinsam ein Informationsangebot auf der Website der Stadt einrichten. Da sollen alle Beratungsanbote in Hamm gebündelt werden und die häufigsten Fragen und Antworten zum Thema Energiekosten stehen. Das Angebot richte sich auch an Sozialarbeiter.

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