Unternehmen in Hamm wollen Künstliche Intelligenz nutzen

Jeder vierte Betrieb in Hamm und in der Region nutzt im Alltag schon Künstliche Intelligenz (KI). Das war jetzt auch Thema beim Wirtschaftsgespräch der Industrie- und Handelskammer im Innovationszentrum.

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KI-Lösungen sind für Betriebe in Hamm interessant

Viele Unternehmer in Hamm wollen generell digitaler werden. Deswegen hat die IHK mit dem Thema "Die digitale Revolution schafft Chancen und braucht Grenzen" bei ihrem Wirtschaftsgespräch im Innovationszentrum in Hamm offenbar einen Nerv getroffen. Gut 80 Gäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft tauschten sich dabei über ihren aktuellen Stand und künftige Möglichkeiten durch KI-Lösungen aus.

Eine Befragung der Teilnehmer zu Beginn der Veranstaltung ergab, dass 84 Prozent von ihnen KI-Lösungen für ihr Unternehmen eher positiv gegenüberstehen, am Ende des Abends waren es sogar 95 Prozent. Die Unternehmer erhoffen sich, dass Künstliche Intelligenz sie im Betriebsalltag entlasten kann und ein Instrument im Kampf gegen den Fachkräftemangel sein kann. Sorge machen ihnen vor allem rechtliche Fragen und die Angst davor, die Kontrolle über eine KI zu verlieren.

Experten berichten von KI-Beispielen im Mittelstand

Dr. Christian Termath, Geschäftsführer der Kompetenzplattform KI.NRW, und Prof. Dr. Harald Mathis von der HSHL und Leiter des Fraunhofer Anwendungszentrums Symila in Hamm berichteten von Einsatzmöglichkeiten von KI in Unternehmen.

Dabei ging es zum Beispiel um KI, die Heizungen und Lüftungen in Gebäuden steuert, oder aber dabei hilft, Rechnungen zu bearbeiten. Auch in der Landwirtschaft und bei kreativen Prozessen kann KI schon jetzt unterstützen. Dabei dürfe die Künstliche Intelligenz bei Entscheidungen unterstützen, sie aber nicht treffen, so die IHK.

Vizepräsidentin Marion Fink wies in der abschließenden Diskussionsrunde auch auf die Auswirkungen von KI innerhalb der Betriebe hin. Wenn sie einfache Aufgaben übernähme, blieben für die Belegschaft nur noch anstrengende Knobelaufgaben. Konkrete Unterstützung für die Betriebe bietet die IHK in einem Workshop zum Thema im November an.

Stadt Hamm auf dem Weg zur Smart City

Hamms Oberbürgermeister Marc Herter berichtete außerdem von Deutschlands einziger KI-gesteuerten Ampel an der Marker Allee. Nach einer zweimonatigen Testphase sei man sehr zufrieden.

Dazu kündigte er an, das gesamte Stadtgebiet bis 2028 sowohl mit Breitbandnetz als auch mit 5G-Mobilfunk ausbauen zu wollen. Mit einem extra geförderten Projekt sollen Gewerbegebiete und damit Unternehmen dabei bevorzugt werden, um schneller als Glasfasernetz angeschlossen zu werden. Impuls-Geschäftsführer Pascal Ledune führte die Besucher durch das Innovationszentrum, das Flächen für Büros, Coworking-Spaces und Labore vermietet.

Hamm als Spitzenreiter bei den Ausbildungszahlen

Im Rahmen des Wirtschaftsgesprächs ordnete IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber ein, welche Themen die Wirtschaft in der Region bewegen. Ein besonderes Thema ist dabei die Ausbildung. Hier sei Hamm ein Vorreiter für die Region, hieß es. Die Zahl der Ausbildungsplätze sei hier um 7,5 Prozent gestiegen. Dazu stellte Schreiber Stefan Peltzer als neuen Leiter der Hammer Zweigstelle der IHK vor.

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