Wärmepumpen und Gasheizungen auch in Hamm weiter ein Thema

Die Lieferzeiten bei Wärmepumpen entspannen sich zunehmend. Viele Hausbesitzer in Hamm lassen aktuell aber auch noch eine "normale" Gasheizung einbauen.

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Wärmepumpen in Hamm weiter gefragt

Horrorgeschichten von Lippewelle-Hörern von Wärmepumpen, die schon vor über einem Jahr bestellt wurden und nun erst im Dezember geliefert werden, sollten bald der Vergangenheit angehören. Das sagte uns Ulrich Grommes als Innungsmeister für Sanitär und Heizungstechnik in Hamm. Es werde auf jeden Fall besser, die vielen Bestellungen würden nun nach und nach abgearbeitet, zum Teil kämen in den Betrieben in Hamm "Berge an Pumpen" an. Es sei deutlich spürbar, dass die Hersteller ihre Kapazitäten hochgefahren habe. Vor allem Pumpen mit kleineren Leistungen hätten mittlerweile nur noch Lieferzeiten von drei bis vier Wochen. Bei größeren Sanierungen und größeren Geräten sehe es auch besser aus.

In Hamm viel Interesse an "normaler Heizung"

Viele Menschen in Hamm lassen sich noch eine herkömmliche Gasheizung einbauen, so Grommes. Hier sie die Nachfrage tatsächlich enorm gestiegen, was auch an der Verunsicherung durch das Heizungsgesetz liege. Mit dem Einbau einer "normalen" Heizung mache man in der Regel aber auch nichts verkehrt, betont der Innungsmeister. Die Systeme, die jetzt verkauft werden, seien "offen", könnten also z.B. mit Wärmepumpen nachgerüstet werden und geben so auch ein Stück Planungssicherheit. Wer unsicher sei, was sein Gerät zu Hause leisten könne oder ob es nachrüstbar sei, könne sich an seinen Installateur wenden.

Auch in Hamm entscheidet Netzstärke

Mit dem neuen Heizungsgesetz ist auch das Interesse an Wärmepumpen gestiegen. Dabei ist zu beachten, dass der Einbau einer so genannten Luftwärmepumpe in Ein- oder Zweifamilienhäusern nicht genehmigungspflichtig, aber sehr wohl anzeigepflichtig ist. Dabei geht es auch um die Kapazitäten des Stromnetzes. Das heißt, der Netzanbieter muss prüfen, ob das Netz den Bau der Pumpen hergibt, beispielsweise in einem gesamten Straßenzug. Das alles werde individuell entschieden, so eine Sprecherin. Allerdings kommen die Anfragen in der Regel von den Installateuren. Ob für einen Haushalt der Einbau einer Wärmepumpe funktioniert, das weiß der Heizungsbetrieb, der sie einbauen solle. Oft beurteile er auch, ob das Ganze sinnvoll sei. Bisher habe es in Hamm noch nicht den Fall gegeben, dass der Bau vieler Pumpen in einem Straßenzug verboten worden wäre, weil das Stromnetz zu alt sei und das nicht packe. Das ist in Dortmund der Fall, zumindest stammt laut Experten das Netz dort aus der Zeit zwischen 2. Weltkrieg und den 1970er Jahren. Würden dort an bestimmten Stellen ganze Straßenzüge plötzlich Ladepunkte für E-Autos und dazu Luftwärmepumpen einbauen, würden unweigerlich Kabel zerstört.

Fernwärmeanschluss in Hamm nicht für alle

Grommes und seine Kollegen beobachten aktuell auch, dass viele Hausbesitzer in Hamm auf die Energieplanung der Stadt warten. Sie hätten die bisherigen Ankündigungen so verstanden, dass man sich später an Fernwärmenetze "ankoppeln" kann, die die Stadt z.B. an Schulzentren errichten will. Hier müsse man beachten, dass das wirklich nur im direkten Umfeld solcher öffentlichen Gebäude möglich sein werde, so Grommes. Es gehe um kurze Verbindungen an die eine große Trasse - nicht um kilometerlange Zuleitungen. Außerdem seien die Zeitachsen bei diesem Thema noch völlig unklar. Die gesamte Planung habe viele seiner Kunden verunsichert, was die Modernisierung der eigenen Heizungsanlage betreffe, so Grommes. Die Stadtwerke in Hamm haben während des ersten Photovoltaik-Booms nicht festgestellt, dass das Netz in Hamm Probleme mache. Grundsätzlich empfehlen sie Wohnungs- bzw. Hausbesitzern in Hamm bei allen solchen Fragen zunächst einmal die kostenlose Beratung durch die Klimaagentur in Anspruch zu nehmen. In Neubaugebieten gelte zudem, dass dort in der Regel von Anfang an der Bedarf geklärt wird und dann entsprechend das Netz danach auch ausgebaut.

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