Hamm nimmt so viele Geflüchtete auf wie lange nicht

Städte und Gemeinden sind enttäuscht vom Flüchtlingsgipfel mit dem Bund am Donnerstag. Da gab es nämlich keine konkreten Zusagen - auch nicht für mehr Geld. Dabei nimmt Deutschland derzeit so viele Geflüchtete auf wie seit 2016 nicht mehr. Und das gilt auch für Hamm.

Bild des Hammer Rathauses
© Radio Lippewelle Hamm

Neben den über 1.700 Menschen aus der Ukraine wurden der Stadt Hamm im vergangenen Jahr 345 Asylbewerber zugewiesen. Das sind mehr als doppelt so viele wie 2019, also vor der Pandemie.

Während der Coronazeit waren die Zahlen auch in Hamm drastisch gesunken. Die wichtigsten Herkunftsländer von Geflüchteten sind aktuell Syrien und Afghanistan. Mit diesen Ländern sind derzeit auch keine Abkommen über Rückführungen möglich.

Gemeinden wollen mehr Hilfe von Bund und Ländern

Die Gemeinden reagieren mit verschiedenen Forderungen auf die steigenden Geflüchteten-Zahlen: Sie wollen nicht nur mehr finanzielle Unterstützung - zum Beispiel für Wohnraum oder Kita- und Schulplätze. Die Kommunen fordern auch, dass die unerlaubte Zuwanderung weiter begrenzt wird - unter anderem, weil die Lage auf dem Wohnungsmarkt, in Schulen und Kitas immer angespannter wird.

"Viele Kommunen sind bei der Unterbringung von Geflüchteten bereits jetzt an der Belastungsgrenze angekommen", heißt es in einem Papier des Städte- und Gemeindebunds.

Forderung nach schnellerem Asylverfahren

Darin fordert er neben schnelleren Asylverfahren und einer "Rückführungsoffensive" auch eine "zielgenauere Verteilung" von Schutzsuchenden in der gesamten EU. "Die Kommunen brauchen bei der Aufnahme von Flüchtlingen eine Atempause", meint der Kommunalverband. Die Verteildiskussion auf EU-Ebene ist aber seit Jahren ergebnislos.

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