Initiative gegen den Hausärztemangel in Hamm

Allgemeinmediziner aus der Barbarklinik könnten in Arztpraxen ausgebildet werden.

Zusammenarbeit bei der Ausbildung

In Hamm fehlen Hausärzte. In den nächsten drei Jahren gehen sieben Hausärzte in den Ruhestand, sagte uns die Hammer Ärztesprecherin Dr. Ulrike Leise-Rauße. "Die nächsten 10 Jahre werden gruselig", sagte sie wörtlich. Deswegen arbeiten die Barbaraklinik und die Hammer Hausärzte jetzt an einem Modell, das den Ärztemangel zumindest etwas abmildern könnte.Sie wollen bei der Ausbildung von Ärzten enger zusammenarbeiten.

Das bestätigten uns Dr. Leise-Rauße und die beiden Chefärzte der Barbaraklinik, Dr. Markus Unnwehr und Dr. Markus Wiechmann. 


Klinik und Ärzteverein in Hamm hoffen auf Win-Win-Situation

Die Weiterbildung der Allgemeinmediziner dauert 5 Jahre, 3 Jahre müssen in der Klinik absolviert werden. 2 Jahre kann dann eine Weiterbildung in den Arztpraxen stattfinden. Es soll ein Weiterbildungsplan erstellt werden - mit dem die Ärzte dann in die Arztpraxen gehen können.

Die Barbaraklink könne dadurch Mitarbeiter gewinnen, so Dr. Markus Unnewehr. Auch das eigene Netzwerk werden gestärkt.

Das sei auch für die Patienten gut, wenn sie wissen, die Kooperation zwischen Ärzten und Klinik funktioniere.

"Die Patienten profitieren in der Weise davon, dass es erstmal Hausärzte gibt. So banal das auch klingt. Je mehr Hausärzte ausgebildet werden, desto einfacher ist es für die Patienten einen Termin beim Hausarzt zu bekommen".

Politik und Verbände zeigen Interesse

Auch von der Politik sei es gewollt, der Krankenhausdachverband und die Kassenärztliche Vereinigung seien daran interessiert, so Dr. Markus Wiechmann. Und es sei auch eine Werbung für die Barbaraklink - dass dem Krankenhaus die Ärzte fehlen, denkt er nicht.

"Im Gegenteil. Man kann sich ja erhoffen, dass dieses Konzept über Mundpropaganda weiter getragen wird an die Universitätsstädte und am Ende ein paar mehr Bewerbungen auf dem Schreibtisch liegen."

Das Ganze sei in einem frühen Stadium, derzeit laufen die Gespräche mit den Hammer Hausärzten, wer interessiert sei. Die Hausärzte brauchten auch eine Weiterbildungsbefugnis. Einen konkreten Starttermin gibt es noch nicht.

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