Kliniklandschaft in Hamm bleibt erhalten
Veröffentlicht: Mittwoch, 18.12.2024 12:01
Das Land NRW hat seinen Krankenhausplan vorgestellt. In Hamm wird keine Klinik geschlossen, die Einschnitte sind eher gering.
Konzentration und Basisversorgung
Mit dem neuen Krankenhausplan in Nordrhein-Westfalen sollen Doppel- und Mehrfachvorhaltungen vor allem bei gut planbaren Eingriffen in räumlicher Nähe abgebaut werden. Zugleich werden komplexe Eingriffe etwa bei Krebsbehandlungen künftig nur noch von erfahrenen Kliniken vorgenommen, so Gesundheitsminister Laumann. Die Krankenhäuser haben jetzt ihre endgültigen Bescheide Anfang der Woche erhalten, darunter sind auch die Kliniken in Hamm.
"Es ist so, dass sich diese Krankenhausplanung von einem Gedanken leiten lässt, den ich so umschreibe, dass ich sicherstellen will, dass die Krankenhäuser für die kranken Menschen da sind und nicht die kranken Menschen für die Krankenhäuser". Karl Josef Laumann, NRW-Gesundheitsminister
Was bedeutet das für die sechs Krankenhäuser in Hamm und für uns Patienten?
Das Land will eine Konzentration unter anderem bei lukrativen Knie- und Hüftprothesen. Das trifft in Hamm vor allem das ehemalige Marienhospital an der Nassauer Straße. Hier fallen Knie und Hüft-OPs weg. Die Barbaraklinik kann diese OPs weiter anbieten. Sie muss u.a. die lukrative Adipositas-Chirurgie, also z.B. die Magenverkleinerung abgeben. Auch bei Krebsbehandlungen will das Land eine Konzentration. Da fallen beim EVK an der Werler Straße Eingriffe an Brust, Eierstock, Leber, Speiseröhre und Bauchspeicheldrüse weg, auch die Stammzellentherapie bei Blutkrebs. Die Barbaraklinik kann weiter Darmkrebs-OPs anbieten, 90 im Jahr, da hatte man gefürchtet, dass die Klinik das ganz aufgeben muss. Bei der Klinik für Manuelle Therapie und der LWL-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie bleibt alles beim alten.
Statements der beiden Kliniken
Barbaraklinik und Johanniter zeigen sich beide auf Anfrage zufrieden mit den Entscheidungen. Schon seit einiger Zeit stand fest, dass die Johanniter-Kliniken Hamm ab 2026 keine Wahleingriffe (elektiv) in der Orthopädie mehr durchführen sollen. "Wir bedauern diese Entscheidung, nutzen das kommende Jahr aber um zu zeigen was wir können", so Annegret Douven, Leiterin Medizinmanagement.
Von der Barbaraklinik heißt es, der Feststellungsbescheid entspreche den gemeinsam mit dem Ministerium und der Bezirksregierung getroffenen Vereinbarungen. „Wir sind zufrieden mit den zugewiesenen Leistungsgruppen und freuen uns darauf, auch zukünftig eine wesentliche Säule in der Hammer Krankenhaus-Landschaft sein zu können“, betont Geschäftsführer Peter Potysch.