Kommen auch in Hamm Obergrenzen für Dönerbuden?

DEHOGA in Hamm ist gegen Obergrenzen für Dönerläden

Neueröffnungen bestimmter Geschäfte verbieten, um das Angebot in der Stadt abwechslungsreicher zu machen: Das ist das Ziel einer Stadtinitiative in Heilbronn in Baden-Württemberg. Sie fordert eine Obergrenze für Geschäfte, von denen es in vielen Innenstädten besonders viele gibt, zum Beispiel Dönerbuden, Barbershops, Nagelstudios und Handyshops. 

Auch in Hamm gibt es viele dieser Läden - und daran gibt es immer wieder Kritik. Dennoch: Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) hält Verbote und Obergrenzen für keine gute Idee. "Die Frage wäre dann nämlich die, was kommt stattdessen? [...] Obergrenzen werden das Problem nicht lösen", sagt Thorsten Hellwig, Pressesprecher des DEHOGA NRW in Hamm. 

Hamm braucht "ein individuelles Innenstadtkonzept"

Die eigentliche Frage, die sich Städte stellen sollten, sei: Warum gibt es in meiner Stadt nicht den erwünschten Mix aus Gastronomie, Einzelhandel und Kulturangeboten? Um das zu beantworten, brauche es gute, individuelle Innenstadtkonzepte, so Hellwig. 

"Die schönste Innenstadt nutzt nichts, wenn sie nicht gut erreichbar, wenn sie unsauber oder unsicher ist und sich deshalb zu wenige Menschen aufhalten und konsumieren und zu wenige Gewerbetreibende sich ansiedeln wollen, weil es sich für sie nicht rechnet." - Thorsten Hellwig, Pressesprecher DEHOGA NRW

Geschäfte füllen Leerstände in der Innenstadt von Hamm

Auch Margret Holota, die ihre Buchhandlung auf der Weststraße betreibt, spricht sich auf Nachfrage gegen solche Obergrenzen aus. Schließlich sei es erst mal gut, wenn Leerstände überhaupt durch neue Geschäfte gefüllt würden. "Und wenn das dann eine neue Dönerbude oder ein Nagelstudio ist, dann ist das eben so", findet Holota. "Die Kunden entscheiden." Und die Nachfrage sei anscheinend da.