Landeshaushalt: Kein Geld für mehr Busverbindungen nach Hamm

Das Land NRW unterstützt zusätzliche Nahverkehrsverbindungen zwischen den Städten im Ruhrgebiet nun doch nicht. Politiker aus Hamm wollen sich aber weiter dafür einsetzen.

© Hammerschmidt / Radio Lippewelle Hamm

Mobilitätsimpuls.Ruhr sollte Busverbindungen nach Hamm verbessern

Die Busverbindungen zwischen Hamm und den umliegenden Orten wie Werl, Werne und Bergkamen ausbauen und verbessern: Das war ein Ziel des Projektes Mobilitätsimpuls.Ruhr. Jetzt hat der NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer dem Programm eine Absage erteilt: Im Landeshaushalt gebe es dafür kein Geld. "Für uns ist das eine große Enttäuschung", sagt die Hammer Bürgermeisterin Monika Simshäuser, die auch im Ruhrparlament sitzt, auf Lippewelle-Anfrage. Ohne die Unterstützung des Landes seien die Maßnahmen nicht finanzierbar. Die Kosten wurden auf 15 bis 18 Millionen Euro geschätzt.

Mehr Verbindungen über Stadtgrenzen von Hamm hinweg sind das Ziel

Mit dem Mobilitätsimpuls.Ruhr haben die Städte im Ruhrgebiet zusammen ein Aktionsprogramm mit insgesamt 28 Maßnahmen entwickelt. Im Vorfeld sind Schwachstellen im bestehenden Netz identifiziert und Lösungsvorschläge erarbeitet worden. Dabei handelt es sich um Stadtgrenzen überschreitende Verbindungen, um Taktverdichtungen auf bestehenden Trassen oder um neue Busverbindungen zwischen Stadtteilen benachbarter Kommunen. Von den 28 Maßnahmen beziehen sich sechs auf Verbindungen zwischen Hamm und einer weiteren Stadt, heißt es von Judith Schwienhorst und Johannes Ferstl, die für Hamm im Ruhrparlament sitzen. Konkret geht es demnach vor allem um Taktverdichtungen beziehungsweise die Ausweitung von Betriebszeiten und vereinzelt die Linienverlängerung der Linien 3, S10/R14, S20, R41, 353 und 5 (T33).

Politiker aus Hamm setzen sich weiter für das Programm ein

Vor zwei Jahren klangen die Gespräche mit dem NRW-Ministerium noch positiv. Es habe die mündliche Zusicherung gegeben, das Programm zu unterstützen, so Simshäuser. Aufgeben will sie nach der Absage jetzt auf keinen Fall, sondern weiterhin an den Maßnahmen festhalten und das Gespräch mit Abgeordneten im Landtag suchen. Dem Mobilitätsimpuls.Ruhr hatten 14 Städte und Kreise im Ruhrgebiet in ihren Räten und Kreistagen bereits zugestimmt.

"Die vorgeschlagenen Maßnahmen bleiben sinnvoll und sollten sich zukünftig finanzielle Freiräume zur Förderung durch das Land ergeben, haben wir aus Sicht des RVR ein fertiges Angebot, das ohne weiteren Vorlauf in die Umsetzung gehen kann. Vielmehr haben wir im RVR beschlossen, für einen Mobilitätsimpuls.RUHR 2027 die Maßnahmen fortzuschreiben und Qualitätsziele sowie Standards für den ÖPNV in der Region zu erarbeiten." - Judith Schwienhorst und Johannes Ferstl, Mitglieder des Ruhrparlaments aus Hamm

Die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs ist auch Ziel des Masterplans Mobilität der Stadt Hamm. Noch bis zum 31. August dürfen die Hammer und die Verbände nochmal dabei mitreden. Im Dezember soll der Rat den Plan beschließen.

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