Lohnplus im öffentlichen Dienst: Kann sich Hamm das leisten?

Die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst setzen sich gerade für das krasseste Lohnplus seit langem ein. 10,5 Prozent mehr Gehalt wollen sie für die Beschäftigten. Könnte sich Hamm das leisten? Wir haben nachgefragt.

10,5 Prozent mehr Lohn für den öffentlichen Dienst: Die Arbeitgeber haben das gestern in der ersten Verhandlungsrunde direkt als unzumutbar abgelehnt. Was natürlich die Frage aufwirft: Was können die sich denn leisten?

Wir haben darüber mit dem Hammer Stadtkämmerer Markus Kreuz gesprochen, weil die Stadt besonders viele Mitarbeiter im öffentlichen Dienst beschäftigt. Und er sagt: Eingerechnet seien im Haushalt eigentlich nur drei Prozent mehr Gehalt. Allerdings berücksichtigen diese Pläne noch nicht die hohe Inflationsrate, also die heftigen Preissteigerungen, momentan.

Fünf Prozent mehr plus Einmahlzahlung laut Kreuz denkbar

Und was wäre ein denkbarer Kompromiss im Tarifstreit? Kreuz sagt: Fünf Prozent mehr Gehalt plus Einmalzahlung kann er sich zum Beispiel gut vorstellen, das lasse sich mit Blick auf den städtischen Haushalt leisten. Die Lohnsteigerungen würden ja eh erst im Laufe des Jahres greifen, für die Beamten meistens noch ein paar Monate später.

Und Kreuz sagt auch ganz klar: Der öffentliche Dienst darf beim Gehalt nicht abgehängt werden - auch im Vergleich zur freien Wirtschaft. Wer Fachkräfte will, muss eben angemessen für sie bezahlen.

Hamms Wirtschaft hält sich gerade stabil

Wirtschaftlich sieht es in Hamm gerade sowieso besser aus als erwartet. Bei den Steuereinnahmen ist Hamm wieder auf Vor-Corona-Niveau, die Gewerbesteuereinnahmen liefen auch sehr gut, sagt Kreuz. Allerdings rechnet er mit den Energie-Effekten bei den Firmen erst in diesem Jahr.

Weitere Meldungen