Neuer Schub aus Berlin für Gaskraftwerk in Hamm

Die Bundesregierung hat sich nach langem Ringen auf eine Strategie zum Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke geeinigt. Davon könnte auch das Trianel-Kraftwerk in Hamm-Uentrop profitieren.

Das Trianel Kraftwerk in Uentrop
© Radio Lippewelle Hamm

Dritter Block für Trianel-Kraftwerk in Hamm-Uentrop

In Hamm gibt es entsprechende Pläne für das Trianel-Gas-Kraftwerk in Uentrop. Es soll einen dritten Block bekommen und auf Wasserstoff umrüstbar werden. Geplant sind 500 Megawatt Leistung. Mit der Abwärme könnten dann hunderte Haushalte im Hammer Osten heizen - ähnlich wie bei der MVA, die Heessen und den Westen mit Fernwärme versorgt. Von einer Sprecherin von Trianel heißt es auf unsere Anfrage wörtlich:

"Wir begrüßen, dass es eine politische Einigung in der Bundesregierung gibt. Da derzeit aber noch keine Details bekannt sind, müssen wir den weiteren politischen Prozess abwarten, um die Rahmenbedingungen für Investitionen in neue Kraftwerke zu bewerten." - Sprecherin von Trianel

Trianel ist eine Stadtwerke-Kooperation mit Schwerpunkt auf Energiehandel und Beschaffung. Der Hauptsitz ist in Aachen. Auch die Stadtwerke Hamm sind beteiligt.

Energiekonzerne loben Einigung, sehen aber Klärungsbedarf

Die Gaskraftwerke sollen die Energiesicherheit in Deutschland gewährleisten und Schwankungen bei der Einspeisung durch Wind- und Sonnenstrom ausgleichen. Die kurzfristigen Ausschreibungen für Kraftwerke mit zehn Gigawatt seien die richtige Überbrückung, erklärte ein Sprecher des Energiekonzerns RWE laut dpa. Wichtig seien jedoch die Details und dass die Ausschreibungen so schnell wie möglich erfolgten. Auch der Düsseldorfer Energiekonzern Uniper will laut dpa Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff laufen können.

"Wir gehen aktuell davon aus, dass Uniper einen Teil der neuen Kapazitäten für Deutschland bauen wird" - Uniper-Chef Michael Lewis

Der Energiekonzern Steag sprach anlässlich der Eckpunkte von einem wichtigen Schritt. Nach früheren Angaben kann das Unternehmen "relativ schnell" an drei Standorten neue Kapazitäten mit einer Leistung von insgesamt rund zwei Gigawatt realisieren.

Die neue Kraftwerkstrategie stößt auch auf Kritik

Nach Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe bleiben zu viele Fragen offen. Der Fokus liege weiterhin auf dem Neubau klimaschädlicher Gaskraftwerke mit Umrüst-Option auf teuren Wasserstoff, der nicht einmal grün sein müsse, hieß es. Auch von der CDU kommt Kritik. Der energiepolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Jung, sagte, es bleibe bei Ankündigungen, es gebe mehr Fragen als Antworten.

Im Dezember hatte es am Trianel Kraftwerk in Hamm-Uentrop eine Explosion im Maschinenhaus mit mehreren Verletzten gegeben.

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