Hamm wird Wasserstoff-Standort: Förderbescheid ist da!

In Hamm-Uentrop soll das erste Wasserstoffzentrum in ganz Nordrhein-Westfalen entstehen. Jetzt ist die Finanzierung dafür gesichert, denn das Land überweist 17,5 Millionen Euro. In gut zwei Jahren soll der erste Wasserstoff fließen.

Bescheidübergabe Wasserstoff Förderung
© MWIKE NRW/M. Hermenau

In fünf Jahren zum Wasserstoffzentrum in Hamm

Vor drei Jahren haben die Stadtwerke Hamm GmbH und Trianel GmbH in Hamm mit einer Kooperationsvereinbarung den ersten Schritt gemacht. Das große Ziel: Auf dem Kraftwerksgrundstück in Uentrop bald eigenen Wasserstoff zu produzieren. Geplant ist ein kommunaler Gemeinschaft-Elektrolyseur mit 20 MW Leistung, der bei geplanten 4.000 Volllaststunden bis zu 1.500 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren kann. Durch das Vorhaben ist ein Netzwerk mit zwei weiteren kommunalen Unternehmen, der Stadtwerke Bochum Holding GmbH und der DSW21 Stadtwerke Dortmund AG, entstanden. Der Zusammenschluss hat einen bundesweiten Vorreiterstatus, so die Verantwortlichen. In diesem Jahr soll der Baubeschluss kommen, im kommenden Jahr könnte der Bau beginnen. Der erste Wasserstoff soll in gut zwei Jahren fließen.

17,5 Millionen Euro für Wasserstoffzentrum Hamm

NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur hat am Mittwoch den Förderbescheid über 17,5 Millionen Euro überreicht. Sie betont, dass das Projekt einen großen Vorbildcharakter für das ganze Land habe. Der Ausbau der erneuerbaren Energien gehöre zu den wichtigsten Aufgaben der Energiewende. Es erfülle sie mit Stolz, dass kommunale Unternehmen in NRW dabei innovativ unterstützten und mit gutem Beispiel vorangingen. Nur so könne man die ambitionierten Klimaschutzziele erreichen.

Große Freude über Förderung in Hamm

„Mit diesen Fördermitteln kommen wir unserem Ziel, grünen Wasserstoff für die Region zu produzieren, einen Schritt näher“, sagt Reinhard Bartsch, Geschäftsführer des Wasserstoffzentrums Hamm und der Stadtwerke Hamm GmbH. „Wir freuen uns sehr, den nächsten Meilenstein dieses Gemeinschaftsprojekts erreicht zu haben“, freut sich Hamms Oberbürgermeister Marc Herter. „Mit diesen Fördermitteln schaffen wir es, in die nächste Projektphase einzusteigen. Unser ehrgeiziges Ziel, Hamm zu einer regionalen Wasserstoff-Drehscheibe zu entwickeln und den Wirtschaftsstandort zukunftsfest zu stärken, rückt damit ein großes Stück näher.“

„Der Elektrolyseur ist ein entscheidender Faktor, um die Wasserstoff-Produktion dezentral in die Fläche zu bringen. Das ist dringend erforderlich, damit wir in Sachen Wasserstoff endlich ins „Machen“ kommen. Daher sind wir der Landesregierung sehr dankbar, dass sie dieses Vorhaben unterstützt.“ - Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH.

Grüner Wasserstoff für Verkehrswende in Hamm

Besonders im Verkehrsbereich könne der sogenannte grüne Wasserstoff eine große Hilfe sein, um den Verkehr umweltfreundlicher zu gestalten, so die Stadtwerke Hamm. So gab es bereits erste Tests mit Wasserstoffbussen. Die neue Anlage könne einen entscheidenden Standortvorteil bringen und Hamm zur Wasserstoff-Drehscheibe machen, so die Hoffnung der Stadt.

Die Bundesregierung hat sich nach langem Ringen auf eine Strategie zum Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke geeinigt. Davon könnte auch das Trianel-Kraftwerk in Hamm-Uentrop profitieren. Und es gibt noch eine weitere Förderung für klimafreundliche Unternehmen. Im November fand in Hamm die erste Wasserstoffkonferenz statt, bei der sich Beteiligte über ihre Projekte ausgetauscht haben.

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