Wasserstoffzentrum in Hamm hat weiteren großen Partner

Am Trianel-Gaskraftwerk in Uentrop ist Westfalens erstes Wasserstoffzentrum geplant, jetzt beteiligen sich auch die Stadtwerke Dortmund daran.



DSW 21 ist schon der vierte Partner für Wasserstoffzentrum in Hamm.

Wasserstoff ist einer der Hoffnungsträger, wenn es um den nachhaltigen Umbau von Verkehr und Industrie in Deutschland geht. Wenn Wasserstoff aus Wind- oder Sonnenstrom hergestellt wird, ist er klimaneutral. Zum Wasserstoffzentrum gehören neben den Stadtwerken Hamm und Bochum der kommunale Kraftwerksbetreiber Trianel. Auf dem Gelände des Trianel-Gaskraftwerks an der A 2 soll der Elektrolyseur entstehen, in dem mittels Elektrizität Wasser zu Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten wird.

In der Nähe soll auch ab 2030 eine Hochspannungsleitung enden, die grünen Strom von den Windparks an der Nordsee nach Westfalen bringt.

Für Hamms Oberbürgermeister Marc Herter steht das Projekt in der Kohletradition der Region.

"Die Kohle war die Grundlage dafür, dass das Ruhrgebiet sich so stark industriell entwickelt hat. Deswegen gehen wir davon aus, dass der Wasserstoff die Wirtschaft von morgen antreibt und dafür sorgt, dass wir einen Lagegunst haben, oder, um es mal ganz platt zu sagen, die Industrie zur Küste abwandert."

Elektrolyseur in Uentrop soll 1500 Tonnen Wasserstoff im Jahr liefern.

Die Dortmunder Stadtwerke erwerben 20 Prozent der Anteile. Das sichert erstmal 300 Tonnen grünen Wasserstoff im Jahr, sagte Guntram Pehlke, Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Stadtwerke, bei einem Pressegespräch am Standort in Uentrop. Die DSW 21 wollen zwei Wasserstoff-Tankstellen bauen und etwa 30 Busse mit Wasserstoff betreiben. Allerdings gebe es bisher keinen leistungsstarken Lieferanten aus Europa, er hoffe deswegen auf das erste Wasserstoff-Busmodell von Mercedes, sagte uns Pehlke.




Wann soll der erste grüne Wasserstoff aus Hamm kommen?


Die Bauanträge liegen bei der Bezirksregierung Arnsberg, die Betreiber rechnen mit einem Baubeschluss im kommenden Jahr und einer Inbetriebnahme in zwei Jahren. Der Elektrolyseur leistet 20 Megawatt, das ist ein erster Schritt, für die Wasserstoffziele der Bundesregierung müssten bis 2030 in ganz Deutschland 500 solcher Anlagen gebaut werden. Und es noch andere Fallstricke: z. B. beim klimaneutralen Transport von Hamm nach Dortmund, erklärt Guntram Pehlke von DSW 21.

"Wasserstoff darf nicht durch einen Wasserstoff-LKW transportiert werden. Das muss geändert werden.Das ist völliger Unfug, "


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