Kamerafahrten in Hamm: Stadt wird digitalisiert

Nach den Autos von Google und Apple sind zurzeit wieder Wagen mit Kameras auf Hamms Straßen unterwegs. Dieses Mal kommen die Bilder aber nicht ins Internet, sondern sollen die Arbeit der Stadtverwaltung verbessern.

© Radio Lippewelle Hamm

Fotos von Hamm bilden Stadt digital ab

Die Stadt lässt gerade Hamms Straßen digitalisieren. Dazu fahrt die Fima Cyclomedia aktuell mit ihren Kameraautos durch Hamm. Das hat uns die Stadt auf Nachfrage bestätigt. Die Stadt kann so zum Beispiel gucken, wie gut oder schlechte die Straßen gerade sind und Stadtplaner hätten die Möglichkeit, neue Wege und Straßen genauer zu simulieren. Die Daten will die Stadt aber nur intern benutzen. Das Projekt läuft voraussichtlich bis November. Ein erster Versuch hatte nicht das gewünschte Ergebnis. Deswegen fahren jetzt wieder Kameraautos durch Hamm.

Digitaler Zwilling der Stadt Hamm und Umgebung

Schon seit 100 Jahren erstellt der Regionalverband Ruhr zusammen mit Dienstleistern diverse Luftbildaufnahmen aus der Region. Jetzt kommen die Wagen mit hochauflösenden 360-Grad-Kameras und Laserscannern zum Einsatz. Sie sollen ein bundesweit einmaliges Projekt ermöglichen: Es geht um etwa 150.000 zusammenhängende Bilder von den Straßen. Insgesamt werden mehrere Monate lang rund 14.000 Straßenkilometer in der Metropole Ruhr befahren. Ziel sei es, ein digitales Abbild des Straßenraums zu schaffen, so die Verantwortlichen.

Datenschutz steht bei Kamerafahrten in Hamm an erster Stelle

Anders als bei den erstellten Bildern von Google oder Apple werden die Daten später nicht öffentlich über das Internet zugänglich sein. Die Daten werden anschließend nur den städtischen Behörden zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund können Anwohner auch keinen Einspruch gegen die Aufnahmen einlegen, erklärt RVR-Bereichsleiter Stefan Kuczera dem WA. Denn Gesichter, Autokennzeichen und Türschilder würden automatisch verpixelt.

Bilder sollen Arbeit der Stadtverwaltung in Hamm erleichtern

Mit der riesigen Datenmenge soll die Arbeit der Behörden in Hamm leichter werden. Sie können sich Ortstermine zum Teil sparen, weil sie die Gegebenheiten im Vorfeld digital prüfen könnten. Daher seien die Bilder auch hochauflösender als bei bisherigen Anbietern. Ziel sei es, langfristig Kosten und Ressourcen zu sparen, heißt es. Auch Polizei und Feuerwehr könnten auf die Fotos zugreifen, um Einsätze besser im Vorfeld koordinieren zu können. Im vergangenen Jahr hatte schon Google und einige Jahre davor Apple Hamms Straßen für das Internet digitalisiert.

Weitere Meldungen