Stadt Hamm baut weiter Schulden ab

Die Stadt Hamm hat im vergangenen Jahr wieder ordentlich Schulden abgebaut. Bedeutet, sie konnte viel Geld in andere Bereiche wie Straßen oder Schulen stecken. Trotzdem bleiben mit Blick auf die Zukunft einige Unsicherheiten.

© geralt / Pixabay

Der gute Trend aus den vergangenen Jahren hat sich 2022 weiter fortgesetzt: Seit 2012 hat Hamm seine Schulden um insgesamt 180 Millionen Euro gesenkt. Damit ist bald zumindest die Hälfte der jetzt noch 222 fälligen Millionen abgestottert. Das bringt uns allen nicht direkt etwas, aber zumindest indirekt: Weil unsere Stadt natürlich deutlich mehr Geld für andere Dinge ausgeben kann, wenn sie nicht so hohe Zinsen auf ihre Schulden abbezahlen muss.

Hamm hat trotz Corona-Ausläufern, Ukraine-Krieg und Energiekrise sogar ein stabiles Plus gemacht letztes Jahr (11,1 Millionen Euro). Sie konnte also ordentlich in Straßen, Wege und Plätze (14,1 Millionen), Schulen (15,9 Millionen Euro) oder den Breitbandausbau investieren. Und: Die Stadt konnte die Steuern bei uns in Hamm mal wieder gleich halten. "Seit 2015 haben wir die Steuern hier schon nicht mehr erhöht - damals das letzte Mal die Grundsteuer. Also insofern haben wir nicht nur verhältnismäßig niedrige Steuern, sondern auch sehr verlässliche", sagt Stadtkämmerer Markus Kreuz.

Hohe Einnahmen vor allem dank Gewerbesteuern

Dass Hamm trotz der ganzen Krisen im vergangen Jahr so viel Geld machen/spaen konnte, liegt unter anderem an den Corona-Hilfen, die Bund und Land noch gezahlt haben. Fünf Millionen Euro waren das. Und: Die Einnahmen aus den Gewerbesteuern waren zum Beispiel auch deutlich höher als erwartet (101 Millionen Euro im Vergleich zu 81 Millionen Euro 2021).

Stadtkämmerer Markus Kreuz sieht es auch als klaren Vorteil, dass wir in Hamm viele kleinere Betriebe haben statt ein paar großen. Das macht uns nämlich Krisen-unabhängiger.

Herausforderungen für die Zukunft

Trotzdem bleiben natürlich ein paar Unsicherheiten mit Blick auf das laufende und die kommenden Jahre, sagt Markus Kreuz. "Wir gehen davon aus, dass wir 2023 alleine wegen des Russland-Kriegs in der Ukraine nochmal Schäden von 11 Millionen Euro auffangen werden müssen. Das steigende Zins-Niveau - was jeder privat auch merkt - werden wir auch im Haushalt merken. Und wir werden auch den anstehenden Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst spüren. Der wird uns eher im zweistelligen Millionenbereich treffen als darunter."

Immerhin wollen die Gewerkschaften 10 Prozent mehr Gehalt für ihre Mitglieder (oder mindestens 500 Euro mehr pro Monat). Und auch, wenn wir nur von 5 Prozent mehr ausgehen, wären das in Hamm schon 22,5 Millionen Euro mehr.

Lob von Oberbürgermeister Marc Herter

Oberbürgemeister Marc Herter freut sich auf jeden Fall sehr über die Entwicklungen im vergangenen Jahr: "Das ist nicht selbstverständlich, dass wir jetzt schon im siebten Jahr einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen können. Dass wir ein Plus machen von rund 11 Millionen Euro in diesem Jahr - und das als relativ Einnahmen-schwache Stadt mit hohen Sozialleistungen, die wir alle schultern. Aber wenn man einen Haushalt pro-aktiv angeht und gestaltet, kommen hinterher auch gute Ergebnisse dabei raus. Das wäre natürlich auch nicht ohne unseren hervorragenden Kämmerer möglich."

Weitere Meldungen